Erle, die

[1915] Die Êrle, plur. die -n. 1) Ein Baum, welcher ein röthliches Holz, und eine röthliche Rinde hat, und gern an feuchten sumpfigen Orten wächset; Betula Alnus, L. In den gemeinen Mundarten so wohl Ober- als Niederdeutschlandes heißt dieser Baum Eller, in andern Gegenden Elder, Arle, Else, Elsterbaum, Otterbaum, Otten, im Altfränk. Elira, im Angels. Alr, Aelr, Aelre, im Engl. Aldertree, im Holländ. Eise, im Schwed. Al, im Dän. Elle, im Norweg. Older, Oor, im Franz. Aulne, im Latein. Alnus, im mittlern Lateine Alierius, im Pohlnischen Olika, Olsza. Weil dieser Baum gern an wässerigen Orten wächset, so glaubt Ihre, daß er von dem alten Al, Wasser, den Nahmen bekommen habe, obgleich auch seine schlanke Höhe der Grundbegriff seyn kann, S. Elle. 2) An einigen Orten wird der Faulbaum oder Elsebeerbaum, Rhamnus Frangula, L. schwarze Erle genannt. 3) An andern führet der weiße Ahorn, Acer campestris, L. auch den Nahmen des Erlenbaumes, oder der Maserle.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1915.
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