Veredeln

[1022] Verêdeln, verb. reg. act. edler machen, einen höhern Grad des innern Wehrtes ertheilen, und sich veredeln, edler werden. Im Bergbaue veredelt sich der Gang, wenn mehr oder besser Erz in demselben gebrochen wird. Die Erze veredeln sich, wenn sie[1022] reichhaltiger werden. Hauptschweine veredeln eine Jagd, machen sie ansehnlicher, vorzüglicher. Durch Oculieren, Pfropfen u.s.f. werden die Obstarten veredelt. Gesunde Weltweisheit erhöhet und veredelt das Herz.


Besorgniß für sich selbst veredelt bald die Triebe

Und mäßigt Eigennutz durch sanfte Menschenliebe,

Dusch.


In engerm Verstande werden die Erzeugnisse eines Landes veredelt, wenn sie verarbeitet werden, im weitesten Verstande, indem sie dadurch einen größern Werth erhalten. In England wird keine Wolle mehr ausgeführet, sondern im Land selbst veredelt, verarbeitet. So auch die Veredelung oder Veredlung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1022-1023.
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