Missisippi

[156] Missisippi (der) oder Saint-Louis, in der Sprache der Miamiindianer Mettschin-Sippi, d.h. Mutter der Gewässer, ist einer der größten nordamerik. Ströme, entspringt 1330 F. über dem Meere aus dem rothen Cedern- oder Cassian- und Beesh-See und fällt nach einem 640 M. weiten Laufe unterhalb Neuorleans in mehren Armen in den mexican. Meerbusen. Der Missisippi gehört ganz den Vereinigten Staaten an, ist über 400 M. aufwärts für Schiffe von 300 Tonnen schiffbar, wird von 200 Dampfbooten befahren und ist, wo er den von der rechten Seite kommenden Missuri aufnimmt, 7500 F., der Hauptarm bei Neuorleans 4500 F. breit. Sein oberer Theil bis zur Vereinigung mit dem von links herbeiströmenden Ohio hat mehre Wasserfälle, von denen der St.-Antonsfall der größte ist, dessen Brausen mehre Meilen weit vernommen wird. Andere seiner beträchtlichsten Zuflüsse sind rechts der Gänsefluß, St.-Peter, Moyne, Arkansas und rothe Fluß, links der St.-Croix, Chippeway, Ascension, Illinois, Yazu und Aumo; an seiner Mündung schwemmt er viel Land an und hat dessen von 1720–1800 gegen 15 engl. M. abgesetzt. Seine Ufer bestehen 300 St. weit aus einer Art Dämmen von Schlamm und Baumstämmen und der Boden der ganzen Gegend, wo Neuorleans 35 St. von der Mündung liegt, erweist sich in einiger Tiefe ebenso. Jährlich tritt der Missisippi weit über seine Ufer und überschwemmte dabei 1813 das Land auf 13 deutsche M. weit; von ihm hat der Staat Missisippi (s. Vereinigte Staaten von Nordamerika) den Namen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 156.
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