Czartoryski

[381] Czartoryski (spr. tschar-), poln. Familie, erhielt 1623 die deutsche Reichsfürsten-, 1788 die ungar. Magnatenwürde. Aus ihr bemerkenswert: Fürst Adam Kasimir C., General von Podolien, geb. 1. Dez. 1734, nach Augusts III. Tode neben Stanislaus Poniatowski als Kandidat für den poln. Thron aufgestellt, nach Polens Teilung österr. Feldmarschall, von Napoleon zum Marschall des poln. Reichs ernannt, brachte die Konföderation von 1812 zustande; gest. 19. März 1823 zu Sieniawa. – Sein ältester Sohn Fürst Adam Georg C., geb. 14. Jan. 1770, Kampfgenosse Kosciuszkos, kam 1795 mit seinem Bruder Konstantin als Geisel nach Petersburg, Vertrauter des Großfürsten Alexander, nach dessen Thronbesteigung 1801-7 Minister des Auswärtigen und Kurator der Lehranstalten in Polen. Nach Ausbruch der Revolution von 1830 bis Aug. 1831 Senatspräsident, lebte später in Paris, von der aristokratischen Emigrantenpartei als König von Polen betrachtet; gest. 15. Juli 1861 zu Montfermeil bei Paris. »Mémoires du prince [381] C.« (2 Bde., 1887). – Des letztern Bruder Fürst Konstantin C., geb. 28. Okt. 1773 zu Pulawy, nahm am Feldzuge Napoleons I. gegen Rußland teil, gest. 23. April 1860 zu Wien. – Sein Sohn Georg C., geb. 24. April 1828 in Dresden, 1869-91 Führer der klerikalen poln. Partei im österr. Abgeordnetenhause.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 381-382.
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