Goltz

[698] Goltz, von der, altes preuß., teils freiherrliches, teils gräfl. Geschlecht. – Vgl. Fr. Freiherr von der G. (1885). – Graf Aug. Friedr. Ferd. von der G., geb. 20. Juli 1765, preuß. Diplomat, wohnte 1807 den Friedensverhandlungen zu Tilsit, 1808 dem Kongreß zu Erfurt bei, dann Staatsminister, 1816-24 Bundestagsgesandter, gest. 17. Jan. 1832 als Oberhofmarschall. – Freiherr Kolmar von der G., Militärschriftsteller, geb. 12. Aug. 1843 zu Bielkenfeld in Ostpreußen, nahm an den Kriegen von 1866 und 1870-71 teil, später im Großen Generalstabe, 1883 in türk. Diensten Leiter der Militärbildungsanstalten in Konstantinopel und Reorganisator der türk. Armee, 1895 Muschir, 1896 Kommandeur der 5. Infanteriedivision in Frankfurt a. O., 1898 Chef des Ingenieur- und Pionierkorps, 1900 General der Infanterie, 1902 kommandierender General des 1. Armeekorps; schrieb: »Das Volk in Waffen« (5. Aufl. 1899), »Roßbach und Jena« (1883), »Kriegführung« (1895) u.a. – Dessen Vetter, Freiherr Max von der G., Admiral, geb. 19. April 1838 in Königsberg, 1882 Geschwaderchef, 1892 Admiral, 1895 verabschiedet. – Freiherr Hermann von der G., Theolog, geb. 17. März 1835 zu Düsseldorf, seit 1876 Prof. der Theologie und Oberkonsistorialrat zu Berlin, 1892 Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrats. – Sein Bruder Freiherr Theodor von der G., Landwirtschaftslehrer, geb. 10. Juli 1836 zu Koblenz, 1869 Prof. zu Königsberg, 1885 Direktor des Landw. Instituts in Jena, 1896 in Bonn, gest. 6. Nov. 1905 in Poppelsdorf; schrieb: »Landw. Buchführung« (8. Aufl. 1898), »Handbuch der gesamten Landwirtschaft« (3 Bde., 1889-90) u.a.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 698.
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