Tripolis [2]

Afrika. I. (Karte)
Afrika. I. (Karte)

[865] Tripŏlis (Tripoli), Tripolitanien (im engern Sinne), türk. Wilajet an der Nordküste Afrikas [Karte: Afrika I], im O. von Tunis, die Landsch. T. (im N.) und das Oasenland Fessan (im S.) umfassend; mit der Landsch. Barka (türk. Mutessariflik Bengasi) als Tripolitanien im weitern Sinne 1.051.000 qkm, 1 Mill. E. Die Landsch. T., meist Sandwüste und vegetationslos, im W. Hochebene (300 m) mit fruchtbaren Tälern und Oasen. Die Bevölkerung (Mauren, Beduinen, Berbern, Türken, Juden und einige Europäer) treibt Viehzucht und Karawanenhandel. Handel s. Beilage: Afrika. – T. war im Altertum karthagisch, dann numidisch, seit 46 v. Chr. römisch, 644-1510 unter verschiedenen arab. Herrschern, 1510-51 spanisch, seit 1551 türkisch und durch Seeräubereien berüchtigt, 1714-1835 unter Deis aus der Familie Karamanli, seit 1835 unmittelbare türk. Provinz. – Die Hauptstadt T., an der Kleinen Syrte, 50.000 E. (3000 Christen, 6000 Juden).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 865.
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