Maria Laurentia (337)

[224] 337Maria Laurentia (21. Juli al. 20. u. 22. Dec.), zugenannt »die Lange«, lebte zu Neapel, wo sie ein strenges Capucinerinnenkloster stiftete, und im J. 1558 starb, steht in Hueber's Menologium, und heißt bei Migne »ehrwürdig«. Ihr Geburtsjahr ist wahrscheinlich 1474. Im Ehestande, ihr Mann war Reichskanzler, bewies sie als Mutter und Hausfrau ächt christlichen Sinn, indem sie die Sorge für ihre Untergebenen und die Liebe für ihren Gatten mit den Uebungen der Frömmigkeit in der Art verband, daß jene aus diesen Gewinn zogen. Schwer erkrankt, man sagt durch Gift, welches ihr eine Magd beigebracht hatte, suchte und fand sie Hilfe bei der hl. Mutter Gottes von Loretto. Nachdem sie Wittwe geworden war, gab sie einen großen Theil ihres Vermögens den Armen und erbaute ein Spital für Unheilbare, denen sie um Jesu willen diente. Später übergab sie dasselbe einer andern frommen Frau, Maria von Erba, Herzogin von Termoli, während sie selbst ein Clarissinnenkloster unter dem Titel: St. Maria in Jerusalem erbaute und in dasselbe eintrat. Papst Paul III. ernannte sie am 19. Febr. 1534 zur ersten Abtissin. Das Volk nannte sie, weil sie jetzt unter die Leitung der Capuciner gestellt wurden, Capucinerinnen, oder auch von ihrem strengen Bußleben »Schwestern des Leidens«. Maria Longa wurde vom Herrn durch viele wunderbare Gnadenerweisungen verherrlichet, bis sie im J. 1542 im Rufe der Heiligkeit starb, welcher nach ihrem Tode durch manche wunderbare Zeichen noch vermehrt wurde. (V. 116).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 224.
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