Speier

[281] Speier, Speyer, ehemals reichsunmittelbares Bisthum der Erzdiöcese Mainz, auf beiden Seiten des Rheins, zählte auf 28 QM. 55000 meist kath. E., wurde in Folge der französ. Revolutionskriege säcularisirt; Residenz des Fürstbischofs war Bruchsal. Das 1817 errichtete Bisthum S. umfaßt den bayer. Pfalzkreis mit ungefähr 260000 Seelen. – S., das röm. Noviomagus oder Augusta Nemetum, später freie Reichsstadt, jetzt Hauptst. der bayer. Rheinpfalz, Bischofssitz, liegt am linken Rheinufer am Einfluß des S. bachs, zählt 10200 E., darunter 3700 Katholiken, einige Fabrikation, Schiffahrt u. Handel; hat sich seit der Zerstörung durch die Franzosen (1689) nie mehr recht erholt. Der Dom wurde von Kaiser Konrad II. 1030 angefangen u. 1061 unter Heinrich IV. vollendet, ein herrliches Werk des roman. Styls, in welchem alle Salier, Philipp der Hohenstaufe, Rudolf und Albrecht von Habsburg, Adolf von Nassau begraben sind, wurde 1689 von den Franzosen ausgeraubt u. ausgebrannt, 1794 abermals verwüstet, 1819–22 unter König Max Joseph, seit 1846 durch König Ludwig I. von Bayern und die Beiträge Kaisers Franz Joseph I. restaurirt (Fresken von Schraudolph).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 281.
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