Wellen

[694] Wellen, nennt man die eigenthümlichen, innerhalb gewisser Gränzen periodisch wiederkehrenden Bewegungen tropfbarflüssiger und elastischflüssiger Körper, wenn das Gleichgewicht ihrer Theilchen unter sich gestört wird. Wenn z.B. auf Wasser ein Stoß erfolgt, so sieht man auf dessen Oberfläche regelmäßige Erhöhungen und Vertiefungen d.h. W. sich bilden. Die Erhöhungen über das ursprüngliche Niveau nennt man W. berge, die Vertiefungen W. thäler. Die in einem Theilchen der Flüssigkeit einmal eingeleitete Bewegung pflanzt sich von da auf die übrige Flüssigkeit allmälig fort, was man Fortbewegung der W. nennt. Die W. bewegung besteht hiebei blos in abwechselnder Hebung u. Senkung der Flüssigkeit, nicht aber, wie es dem Auge scheint, in einem seitlichen Fortrücken der Wassertheilchen mit den W. Bei elastischen Flüssigkeiten, wie bei der Luft, bestehen die W. (Schall-W.) in einer abwechselnden Verdichtung und Verdünnung der Flüssigkeit.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 694.
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