Verbundmaschinen

[762] Verbundmaschinen, Maschinen mit Arbeitszylindern (Kolbendampfmaschinen, Kolbenkompressoren), bei denen sich der gesamte Arbeitsvorgang in mehreren Zylindern (2–4) von verschiedenem Volumen derart abspielt, daß die Arbeitsflüssigkeit (Dampf, Luft) sämtliche Zylinder der Reihe nach hintereinander durchströmt.

Bei Verbunddampfmaschinen (s. Dampfmaschinen, Bd. 2, S. 603, unter b) Mehrfachexpansionsmaschinen, und Verbundlokomotiven, (Bd. 6, S. 213) strömt der Dampf zuerst dem kleinsten, dann, entsprechend der erforderlichen Volumenzunahme zum Zweck der Expansion, dem nächst größeren Zylinder zu. Bei Verbundkompressoren (s. Luftkompressor, Bd. 6, S. 254) saugt der größte Zylinder die Luft an, komprimiert sie etwas und drückt sie in den folgenden kleineren Zylinder zur nochmaligen, entsprechend höheren Kompression. Die Verbundwirkung vermindert die sonst bei hoher Expansion bezw. Kompression eintretenden Verluste. – Bei elektrischen Maschinen (s. Dynamomaschine, Bd. 3, S. 185) bezeichnet man mit Verbundmaschinen solche Motoren bezw. Dynamomaschinen, bei denen sowohl der Hauptstrom wie ein Nebenstrom um die Magnete geführt werden, also eine Vereinigung des Prinzipes der Hauptstrommaschinen (Reihenmaschinen) mit dem der Nebenschlußmaschinen vorliegt.

O. Herre.

Verbundmaschinen
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 762.
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