Äther [2]

[34] Äther, chemische Verbindungen, die aus 2 Molekülen eines Alkohols unter Austritt von Wasser entstehen.[34] Das Vorbild dieser Körper ist der Äthyläther, der aus Äthylalkohol entsteht:

Äther

Äthyläther ist ein einfacher Ä., weil er zwei gleiche Alkylgruppen enthält; läßt man aber ein Alkoholjodür auf die Natriumverbindung eines andern Alkohols einwirken, so entsteht ein gemischter Ä., aus Jodäthyl und Natriumamylat z. B. der Amyläthyläther C2H5.O.C5H11. Ä. entstehen auch bei Einwirkung von Schwefelsäure auf Alkohole, indem zuerst Alkylschwefelsäuren auftreten, die mit Alkoholen Ä. liefern. Ä. sind flüchtige Flüssigkeiten oder bei hohem Molekulargewicht starre Körper, leichter als Wasser, darin nahezu unlöslich und sehr beständig. Sie werden durch Kalilauge nicht angegriffen. Ihre Siedepunkte liegen stets viel niedriger als die der Alkohole mit gleichem Kohlenstoffgehalt. Ganz verschieden sind die zusammengesetzten Ä. oder Ester. Diese entstehen bei Einwirkung von Säuren auf Alkohole, leichter, wenn man Alkohol mit dem Salz der betreffenden Säure und einer stärkern Mineralsäure destilliert:

Äther

Ester sind meist flüchtige, oft angenehm riechende Flüssigkeiten, leichter als Wasser und darin wenig oder nicht löslich. Sie werden durch Kalilauge zersetzt, verseist, indem sich Alkohol und das Kalisalz der betreffenden Säure bilden:

Äther

Unter erhöhtem Druck werden sie auch durch Wasser zersetzt. Manche Ester kommen in der Natur vor (Salizylsäuremethyläther im Gaultheriaöl), und einige bedingen das Aroma vieler Früchte (s. Fruchtäther). Auch die Fette sind zusammengesetzte Ä.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 34-35.
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