Bohrer [2]

[166] Bohrer, vier Brüder, Söhne des Kontrabassisten Kaspar B. in München: Anton, Violinist (geb. 1783 in München, gest. 1852 in Hannover), Schüler von P. Winter, Rud. Kreutzer und Franz Danzi, Max, Violoncellist (geb. 1785 in München, gest. 28. Febr. 1867 in Stuttgart), Schüler von Schwarz, sowie Peter und Franz, die Violine und Viola spielten. Die vier Brüder bildeten ein Streichquartett und unternahmen 1805 ihre erste Kunstreise nach Wien. Nach ihrer Rückkehr starben in München Peter und Franz. Anton und Max wurden 1818 in Berlin, Anton als Konzertmeister und Max als erster Violoncellist, angestellt. 1824 nahmen sie wegen Mißhelligkeiten mit Spontini ihre Entlassung, gingen nach München zurück, dann nach Paris (1827), wo sie am Hofe Karls X. angestellt wurden, weiter nach der Julirevolution nach London. Max wurde 1832 erster Violoncellist und Konzertmeister an der Hofkapelle zu Stuttgart, Anton 1834 Konzertmeister in der königlichen Kapelle zu Hannover. Beider Kompositionen (Konzerte, Rondos etc.) sind weniger gehaltvoll als dankbar und glänzend. – Antons Tochter Sophie B., geb. 1828, eine ausgezeichnete Pianistin, ließ sich 1848 in Petersburg nieder, wo sie 1849 starb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 166.
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