Lauser

[253] Lauser, Wilhelm, Publizist, geb. 15. Juni 1836 in Stuttgart, gest. 11. Nov. 1902 in Charlottenburg, studierte in Tübingen Theologie und Philologie, trieb später in Heidelberg Geschichte, lebte fünf Jahre als Publizist in Paris, bereiste seit 1868 wiederholt Spanien, um die Materialien zur zeitgenössischen Geschichte des Landes zu sammeln, auch Italien und den Orient und lebte darauf in Wien als Redakteur des »Neuen[253] Wiener Tagblatts«. 1893 übernahm er in Stuttgart die Redaktion von »Über Land und Meer« und der »Deutschen Romanbibliothek«, wurde hier württembergischer Geheimer Hofrat; von 1896 bis kurz vor seinen Tod hatte er die Leitung der »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung« in Berlin. 1885–93 gab er auch die Wochenschrift »Allgemeine Kunstchronik« heraus. Er schrieb: »Die Matinées royales und Friedrich d. Gr.« (Stuttg. 1865); »Aus Spaniens Gegenwart« (Leipz. 1872); »Geschichte Spaniens von dem Sturz Isabellas bis zur Thronbesteigung Alfonsos XII.« (das. 1877, 2 Bde.); »Unter der Pariser Kommune« (das. 1878); »Von der Maladetta bis Malaga«, Reiseskizzen (Berl. 1881); »Kunst in Österreich-Ungarn« (Wien 1884); »Kreuz und quer. Erzählungen aus meinem Wanderleben« (Stuttg. 1889); »Der erste Schelmenroman. Lazarillo von Tormes« (das. 1889; Leipz. 1902) u.a. Auch übersetzte er Klaczkos »Florentinische Plaudereien« (Wien 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 253-254.
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