Marmărameer

[331] Marmărameer (bei den Alten Prop on tis, türk Mermer Denisi), Binnenmeer zwischen Europa und Asien, durch die Dardanellenstraße mit dem Ägäischen und durch den Bosporus mit dem Schwarzen Meer verbunden, 11,655 qkm groß, wovon 182 qkm auf Inseln entfallen, ist von Gallipoli bis Ismid 280 km lang und 80 km breit; die Tiefe steigt in der Mitte bis über 1300 m. Im Osten bildet es den Golf von Ismid, im SO. den von Mudania. Seinen Namen hat es von der darin liegenden, 130 qkm großen Insel Marmara (im Altertum Prokonnesos), die außer Marmor (daher der Name) besonders Wein, Getreide und Oliven liefert und in sechs Dörfern 10,000 griech. Einwohner hat. Außerdem liegen im M. die Inseln Katolimni, Kutali, Assia, Aloni oder Pascha Liman und im O. die reizenden Prinzeninseln (s. d.). Vorgebirge im M. sind: Bozburim (das antike Poseidion) und die erst durch Verschüttung der Meerenge beim antiken Kyzikos zu der Halbinsel von Erdek gewordene Insel Arktonnesos mit dem 800 m hohen Kapu Dagh (Dindymongebirge). Das M. dient als Regulator für die Wassermengen, die das im Übermaß gespeiste Schwarze Meer beständig zum Mittelmeer abgibt. S. den Plan von Konstantinopel und die Karte »Mittelmeerländer«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 331.
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