Morbidität

[134] Morbidität (v. lat. morbus, Krankheit), Krankheitszustand. Morbiditätsstatistik (Erkrankungsstatistik), die Ermittelung der absoluten und relativen Häufigkeit der einzelnen Krankheiten (im allgemeinen, bei den Geschlechtern, den Altersklassen, den Berufsarten), der Dauer und des Verlaufs derselben, ihrer Ursachen und des Einflusses verschiedener Heilmethoden (vgl. Krankheit, S. 588, mit statistischen Kärtchen). Die Morbiditätsstatistik, in England und Amerika schon lange eifrig gepflegt, erfreut sich auch in Deutschland eifriger Beachtung, namentlich von seiten des Reichsgesundheitsamtes, das regelmäßige Nachweisungen über die Morbiditätsziffern wichtiger Krankheiten veröffentlicht. Die Bestimmung der M. ist auch von Wichtigkeit für die Krankenversicherung (s. Krankenkassen), insofern hier die Beiträge nach den auf statistischen Beobachtungen gestützten Wahrscheinlichkeitsrechnungen zu bemessen sind, ferner als[134] Grundlage für Maßnahmen, die auf Verbesserung der Volksgesundheit hinzielen. Morbiditätstabellen sollen die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Erkrankungen für verschiedene Altersklassen und Berufszweige angeben. Vgl. Heym, Anzahl und Dauer der Krankheiten in gemischter Bevölkerung (Leipz. 1878); Westergaard, Die Lehre von der Mortalität und Morbilität (2. Aufl., Jena 1901).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 134-135.
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