Skoplje

[530] Skoplje (türk. Üschküb), Hauptstadt des türk. Wilajets Kosovo, 240 m ü. M., am von hier ab schiffbaren Wardar, nahe der unbedeutenden Wasserscheide zwischen Wardar und Morawa, strategisch wichtiger Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt (Bahnen Belgrad-Saloniki, S.-Mitrowitza), Sitz des Wali, des Erzbischofs der katholischen Albanesen, eines griechischen Erzbischofs und eines bulgarischen Bischofs, hat ein befestigtes Schloß, mehrere Kirchen und Moscheen, alte römische Wasserleitung, Kreisgericht, Korpskommando, serbisches und bulgarisches Gymnasium, Gerberei (besonders Korduanfabrikation) und Färberei, Ausfuhr von Getreide, Leder und Fellen, Einfuhr von Kolonialwaren, Baumwollengarn, Leder, Eisen- und Metallwaren sowie Südfrüchten und 30,000 Einw. (1/3 Serben, 1/4 Türken, 1/4 Bulgaren, der Rest Albanesen und Zinzaren). S. hat sich neuerdings als Handelsplatz sehr entwickelt. – S. entspricht dem antiken Scupi, dem Hauptorte von Dardanien, dessen Ruinen 2 km nordwestlich von S. bei Zlokutschan Kalesi liegen. Er wurde 518 durch ein Erdbeben zerstört, worauf Justinian eine neue Stadt unter dem Namen Justiniana Prima an der Stelle des heutigen S. erbaute. Sie war vor der türkischen Eroberung zeitweise Residenz der serbischen Könige.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 530.
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