Sprachgesellschaften

[784] Sprachgesellschaften nennt man die in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. gegründeten Gesellschaften, die sich die Pflege der deutschen Sprache und Literatur zur Aufgabe machten. Neben der Fruchtbringenden Gesellschaft (s. d.), welche die Reihe eröffnet, und dem Pegnitzorden (s. d.) gehören hierher die Tannengesellschaft (gegründet Straßburg 1633, wenig bedeutend) und die von Zesen (s. d.) 1643 in Hamburg gestiftete Deutsch- (Teutsch-) gesinnte Genossenschaft (s. d.). Später (1660) gründete noch J. Rist den Elbschwanenorden (s. d.). Ähnliche Tendenzen hatten die Deutschen Gesellschaften, die im 18. Jahrh. an mehreren Universitäten entstanden; eine vorbildliche Bedeutung gewann die noch jetzt bestehende Leipziger Gesellschaft dieses Namens, an deren Spitze eine Zeitlang Gottsched stand; durch sie wurden namentlich auch die Tendenzen der »moralischen Wochenschriften« (s. d.) verbreitet. Vgl. L. Keller, Die deutschen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts und die moralischen Wochenschriften (Berl. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 784.
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