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[60] Bologna, den 28. July 1770.


Ich habe noch meine Fußkrankheit, welcher Stoß mir wohl zwölf Ducaten kosten wird; denn in Wirthshäusern ist es nicht lustig, krank zu seyn. Wenn ich in Neapel 1000 Doppien eingenommen hätte, könnte ich meine Unkosten verschmerzen. – Genug, ich habe immer mehr als wir brauchen, und damit sind wir zufrieden und loben Gott.

Gestern haben wir das Opernbüchlein und die Namen der Recitirenden erhalten. Die Oper heißt: Mitridate, Re di Ponto, und ist von einem Poeten aus Turin, Namens Vittorio Amadeo Cigna-Santi. Sie ist dort im Jahre 1767 aufgeführt worden. Die Personen sind:

Mitridate, Re di Ponto. Sign. Guglielmo d'Ettore, Tenor.

Aspasia, promessa sposa di Mitridate. Signora Antonia Bernasconi, Prima Donna.

Sifare, figlio del stesso, amante di Aspasia. Sign. Santorini, Soprano, primo uomo (welcher erst verflossenen Carneval in Turin recitirt hat).

Farnace, primo figlio di Mitridate, amante della medesima Aspasia. Sigr. Cicognani.

Ismene, figlia del Re de' Parti, amante di Farnace. Sigra: Varese, IIda Donna Soprano.

[60] Arbate, Governatore di Ninfea. Soprano.

Marzio, Tribuno romano. Tenore.

Santorini hat uns in Rom gesungen. Die Bernasconi kannten wir auch schon. Cicognani ist unser guter Freund.

Die zwey Portraite gefallen uns sehr wohl, und um sie gut zu finden, muß man sie nicht nahe ansehen; denn Pastell ist kein Miniatur: sie sind etwas zu fett, allein in einer kleinen Entfernung verliert sich Vieles, und wir sind zufrieden: das ist genug.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 3. München/ Leipzig 1914, S. 60-61.
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