*242. [an L. Hagenauer in Salzburg]

[217] Brüsst den 4 9ber. 1763.


etwas für Sie allein


[...] Nun sind wir schon bald 3 wochen in Brüssel aufgehalten und der Prinz Carl hat mit mir selbst gesprochen, und gesagt, daß er in einigen tagen meine Kinder hören will, und doch ist noch nichts geschehen. ja, es hat das Ansehen, daß gar nichts daraus wird, denn der Hr: Prinz thut nichts als Jagen, fressen und sauffen, und am Ende Kommt heraus, daß er kein Geld hat. Entzwischen habe ich mit guter Art von hier weder abreisen, noch ein Concert geben können, weil ich, auf das eigne Wort des Prinzen, seinen Entschluß habe abwarten müssen. Es ist anbey leicht zu erachten, daß ich eine rechtschaffene Zeche im hotel werde zu bezahlen haben. und zur Reise nach paris muß ich wenigst 200 fl. im Sack haben. [...]

Nun habe zwar verschiedene Kostbare Presenten hier bekommen, die aber nicht zu Geld machen will.

Der Wolfgangerl hat 2 Magnifique Degen bekommen, deren einer von Erzbischof v: Mecheln grasen v: frankenberg ist. Der 2te vom General comte de ferraris. Das Mädl hat Niderländer spitzen vom Erzbischof bekommen. Von andern Cavalieren Saloppen[217] Mäntel ecc: Von tabatieres und Etuis und solchem Zeug Könnten wir bald einen Stand aufrichten. Nun habe zwar Hofnung Künftigen Montag da ein großesConcert seyn wird, eine gute beute von großen thalern und louis d'or zu machen. [...]

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 217-218.
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