Landrecy

[86] Landrecy (Landrecies, spr. Langdressy), Stadt u. Festung dritten Ranges, von 5 Bastions u. 5 Ravelins, an der von hier aus schiffbaren Sambre im Arrondissement Avesnes des französischen Departements du Nord; Zwirnmühlen, Nägel-, Glas-, Tabak- u. Stärkefabriken, Handel mit Vieh, Getreide u. Hopfen; eine Zweigbahn der. Nordbahn (Linie St. Quentin-Namur) führt unweit L. vorüber; 4000 Ew. L. wurde von den Franzosen unter Franz I. genommen, von Kaiser Karl V. 1543 wieder erobert u. befestigt; verblieb dann der Krone Spanien nach Karls V. Tode bis 1607, wo es die Franzosen einnahmen, jedoch 1647 wieder an die Spanier verloren; 1655 nahm es der König Ludwig XIV. ein, u. es kam durch den Pyrenäischen Frieden 1659 ganz an Frankreich; 1712 belagerte es Prinz Eugen, der Marschall von Villars entsetzte es aber; 1794 wurde L. von den Alliirten erobert, aber in demselben Jahre freiwillig wieder von ihnen geräumt; 1815 wurde es von dem Prinz August von Preußen erobert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 86.
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