Mahalebkirschbaum

[721] Mahalebkirschbaum (Prunus mahaleb), 6–18 Fuß hoher Strauch od. Baum in der Schweiz, Frankreich u. in mehreren Gebirgsgegenden Deutschlands, mit Blüthen in einfachen, convexen Doldentrauben, rundlichen, etwas herzförmigen stumpfgesägten Blättern u. erbsengroßen, schwärzlichen Früchten, mit eirundem, glatten Kernhause. Das bräunliche Holz hat einen starten, unangenehmen, doch getrocknet angenehmen Geruch u. wird daher zu Bereitung kleiner Gerätschaften, Kästchen, Nadelbüchsen, Messerheften, c. benutzt. Man gab es auch als St. Lucien-, St. Gregoriusholz, als schweißtreibendes Mittel u. gegen die Hundswuth, u. benutzt die geraden Zweige zu Pfeifenröhren (sogen. Türkische Weichselrohre), die Blätter zu Thee, die schwarzen, erbsengroßen, bitteren, purpurrothen Saft enthaltenden Früchte (Mahalebkirschen) zum Färben der Liqueure; die wohlriechenden Kerne (Mahalebsamen) zur Parfümirung der Seife, auch zur Bereitung eines wohlriechenden ätherischen Öles.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 721.
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