Miller [1]

[268] Miller 1) Philipp, geb. 1691 in Middlesex, wurde um 1722 Aufseher des Gartens der Apothekergesellschaft in Chelsea u. st. 1771; er begründete für die Gartenkunst eine neue Epoche u. schr.: The gardeners and fiorists dictionary, Lond. 1724, 2 Bde.; 9. Aufl., ebd. 1807, 4 Bde., Fol. (deutsch von Huth, Nürnb. 1750–58, 3 Bde., Fol., auch[268] 1769–76, 4 Thle.; Gardeners Kalender, Lond. 1731 u.ö. (deutsch von Büttner, Gött. 1750); Figures of the most beautyfull, usefull and uncommon plants described in the Gardeners Dictionary, Lond. 1760, 2 Bde., Fol. (deutsch herausgeg. Nürnb. 1768, Fol); Illustratio systematis sexualis Linnaei, Lond. 1777, 2 Thle., Fol.; Frankf. a. M. 1789, vermehrt aber von Weiß u. M. B. Borkhausen herausgegeben, ebd. 1804, Fol. 2) Johann Peter, geb. 1725 in Leipheim, wurde 1751 Rector in Helmstädt, 1756 in Halle u. 1766 Professor der Theologie in Göttingen, wo er 1789 st. Er schr. u.a.: Moralische Schilderungen 1753–64 (der erste Anfang einer Jugendbibliothek). 3) Johann Martin, geb. 1750 in Ulm, schloß sich in Göttingen, wo er seit 1770 Theologie studirte, dem Hainbunde an, wurde nach einem kurzen Aufenthalt in Leipzig 1775 Vicar der obern Klasse des Gymnasiums in Ulm, 1780 Pfarrer in Jungingen, 1781 Professor in Ulm, 1783 Prediger am dortigen Münster, 1804 Consistorialrath, 1809 Stadt- u. Districtsdekan, 1810 Dekan u. geistlicher Rath u. st. 1814. Er schr.: Lieder, Elegien u. vermehrte Gedichte; Ulm 1783 (darin die zu Volksliedern gewordenen: Das ganze Dorf versammelt sich etc.; Es leben die Alten etc.; durch seine Romane: Briefwechsel dreier akademischen Freunde (Ulm 1776 f.), Beitrag zur Geschichte der Zärtlichkeit, aus den Briefen zweier Liebenden (Lpz. 1776), Sigwart (ebd. 1776, 3 Thle.), Geschichte Karls von Burgheim u. Emiliens von Rosenau (ebd. 1778, 4 Thle.) wurde M. der Urheber der sentimentalen Romane in der Deutschen Literatur; er schr. noch Briefwechsel zwischen einem Vater u. seinem Sohn auf der Akademie, Ulm 1785, 2 Bde.; Geschichte Gottfried Walthers, 1786. 4) Moritz von M., geb. 1792 in Stuttgart, wurde 1807 Lieutenant bei der reitenden Artillerie, machte den Feldzug von 1809 mit, wurde später in der Geheimen Kriegskanzlei angestellt, 1812 beim Feldzug nach Rußland dem Kronprinzen von Württemberg attachirt, wurde nach der Schlacht bei Smolensk Hauptmann, wohnte 1814 dem ersten Feldzuge gegen Frankreich bei, wurde 1828 Obrister im Generalstabe u. st. 1771; er schr.: Darstellung des Feldzugs der verbündeten Armee gegen die Russen, Stuttg. 1823, 2 Thle.: Vorlesungen über die Befestigungskunst in Verbindung mit dem Pionier- u. Pontonierdienst, Freib. 1831, 2 Bde.; Lehrbuch der Taktik u.a.m. 5) s. Müller.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 268-269.
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