Senlis

[848] Senlis (spr. Sangli), 1) Arrondissement im franz. Departement Oise; 24 QM., 82,600 Ew.; 2) Hauptstadt des Arrondissements, 61/2 Meilen nordöstlich von Paris, von Wäldern umgeben, an den Flüssen Aunette u. Nonnette, hat alte Mauern, Kathedrale (mit angeblich dem höchsten Thurme Frankreichs), Benedictinerkloster (mit Erziehungsanstalt für Adelige), Reste eines Schlosses aus der Zeit Ludwigs des Heiligen, Überreste römischer Befestigungswerke, einige Hospitäler, Theater, Kattunfabrik, Handel mit Wolle, Leinwand u. Holz; 5800 Ew. – S. war das Augustomagus od. Civitas Silvanectum der Römer, eine der bedeutendsten Städte der Bellovaker, unter den Karolingern eine Pfalz u. seit dem 5. Jahrh. Bischofssitz, welcher erst in der Revolution einging. In S. wurden mehre Concile gehalten. Hier 1493 Vergleich (od. Friede) zwischen Karl VIII., König von Frankreich, u. Kaiser Maximilian I.; s.u. Deutschland (Gesch.) S. 49 u. Frankreich (Gesch.) S. 540. Bei S. am 27. Juni 1815 Gefecht der Preußen (Vortrab Bülows) gegen die Franzosen unter Kellermann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 848.
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