Keil

1. Auf einen groben Keil gehört ein grober Schlägel.Kehrein, VII, 109.


2. Der Keil geht, wohin ihn der Schlägel treibt.

Engl.: There goes the wedge where the beetle drives it. (Bohn II, 141.)


3. Der Keil ist des Holzspalters Gehülfe.


4. Ein hölzerner Keil treibt besser als ein eiserner. (Böhmen.)

Er springt nicht aus.


5. Ein Keil treibet den andern aus.Postilla, geschriben durch Gregorium Zarnowtza, M.DL.XXXVII, I, Xb; Petri, II, 207; Henisch, 1183, 40; Eiselein, 370; Mayer, II, 53; Gaal, 997; Simrock, 5553; Körte, 3336; Reinsberg III, 92; Braun, I, 1808.

Eins durchs andere.

Böhm.: Cvik cviku uhýbá. – Klín klínem vyraziti sluší. (Čelakovsky, 87.)

Engl.: Hub bub; mingle mangle; crawly mauly; kim kam; hab nab; hikledy pickledy; hodge podge.

Frz.: Un clou chasse l'autre. (Lendroy, 42; Körte, 3336; Kritzinger, 127a; Gaal, 997.)

Krain.: Zagvózda zagvózdo pogánja. (Čelakovsky, 87.)

Lat.: Clacum clavo pellere. (Hauer, kiij.) – Clavus clavo pellitur. (Binder I, 196; II, 506; Erasm., 852; Seybold, 78; Gaal, 997; Eiselein, 370.) – Clavus clavo rejiciendus est. (Cicero.) (Philippi, I, 84.) – Cuneus cuneum trudit. (Philippi, I, 106; Gaal, 997; Eiselein, 370.) – Malus nodus malo cuneo pellendus. – Paxillum paxillo pepulisti (pellitur).

Poln.: Klin klinem wybijaja. (Lompa, 16.)

Uag.: A' szeget szeggel szabad ki verni. (Gaal, 1024.)


6. Fremde Keile fühlt man (schmerzen) nicht.

Frz.: Le mal d'autrui n'est que songe. (Venedey, 112.)


7. Je grösser der Keil, je weiter der Riss.


8. Kein besserer Keil als von gleichem Holze.


9. Man kan offt mit einem kleinen Keil einen grossen forttreiben.Petri, II, 456.


10. Man macht die Keile aus demselben Holze, das man damit spaltet.


11. Man muss offt ein keil mit dem andern treiben vnd durchschlagen.Lehmann, 308, 54.


12. Mit Keilen treibt man Keil aus.Eyering, III, 239.


13. Nicht aus jedem Keil wird ein (guter) Pfeil. Petri, II, 497.


*14. Den Keil auf den Kopf schlagen.

»Heisset das nit wunderlich wol getroffen und den Keil auff den Kopff geschlagen?« (Fischart, Bk., 1588, 54b.)


*15. Den Keil aus demselben Holze schnitzen.


*16. Den Keil mit dem Keil herausschlagen.

Poln.: Klin klinem wybić.


*17. Einem Keile auf dem Kopfe schärfen. (Ostpreuss.) – Frischbier, 386.

In Natangen ausschliesslich in folgender Verbindung: Hier mott öck nu all bliwe, on wenn se mi Kîl op em Kopp scharpe. (Frischbier2, 1947.)


*18. Einen Keil durch Steine treiben.


*19. Einen Keil im Herzen haben.Luther's Tischr., 454a.


*20. Man muss noch einen Keil daraufsetzen.

Noch ein kräftiges Mittel anwenden, um einen Widerstand zu überwinden.


[1237] *21. Wie ein Keil in etwas stecken.

In der Klemme sein.


[Zusätze und Ergänzungen]

22. Ein Keil geht nicht, wenn man nicht auf ihn schlägt.


*23. Seinen Keil in eine fremde Tonne schlagen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Anonym

Historia von D. Johann Fausten

Historia von D. Johann Fausten

1587 erscheint anonym im Verlag des Frankfurter Druckers Johann Spies die Geschichte von Johann Georg Faust, die die Hauptquelle der späteren Faustdichtung werden wird.

94 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon