Knust

1. A groff Knust öss beter als e leddig Fûst. (Flatow.) – Frischbier2, 2090.

Ein Stück Brot, gewöhnlich das letzte harte Ende vom Brote.


2. De to'n Knust backt ist, wart kin Brod. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; Eichwald, 188.


3. Een ôlen Knûst holt Hüs. (Holst.) – Schütze, II, 509; Diermissen, 70; für Altmark: Danneil, 278; für Hannover: Schambach, I, 344.

Hausstandsregel: weil altes Brot länger reicht als frisches, neubackenes, soll man stets Vorrath von altem Brot halten.


4. En grawen Knûst es bêter as ten Godhelp.

Engl.: Don't lie still and cry: God help you! – The leap of a frog is worth more than good men's prayer. (Gaal, 1229.)


5. 'N grâwen Knûst is bêter as 'n lerrig (leddig) Fûst (Fuxt). (Mecklenburg.) – Mussäus, 122, 25; Firmenich, I, 73, 9; III, 70, 12; für Waldeck: Curtze, 364, 600; für Altmark: Danneil, 261.

Eine grobe Brotkruste ist besser als eine leere Hand.


*6. Dä well mi 'n Knust an'n Kopp kü'ern. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 125.

Etwas weismachen.


*7. Ihm ist der Knust geplatzt.Frischbier2, 2089.

Er wächst plötzlich und unerwartet, leiblich oder geistig Knust, Knubbel, Brusch = Beule.


[Zusätze und Ergänzungen]

8. Dat sünd man Knüst, sä de Jung, un snêd dat Brot midden dör.Schröder, 629.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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