Spiegelberg

* Ich kenne dich, Spiegelberg.Eiselein, 573; Büchmann, 20; Lohrengel, II, 325.

Auch: Spiegelberger, ich kenne dir! Ein Mistrauensvotum. – Diese Redensart ist aus Schiller (Die Räuber, 2. Act, 3. Scene)entlehnt. Inmitten der böhmischen Wälder sind die Mitglieder der Bande versammelt und unterhalten sich über ihre Thaten. Ihr Hauptmann, Karl Moor, hört ihnen zu und vernimmt wie einer derselben, Schufterle, sich rühmt, ein Kind in die Flammen geworfen zu haben. Voll Zorns springt der Hauptmann auf und verstösst ihn aus der Bande und fügt, zu den übrigen gewandt, drohend hinzu, dass unter ihnen noch mehrere reif für ähnliche Züchtigung sind, insbesondere wendet er sich an Spiegelberg mit den Worten: »Ich kenne dich, Spiegelberg. Aber ich will nächstens unter euch treten und fürchterlich Musterung halten.«

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 694,1739.
Lizenz:
Faksimiles:
694 | 1739
Kategorien: