1. Nicht Glückes bar sind deine Lenze

[23] Nicht Glückes bar sind deine Lenze,

Du forderst nur des Glücks zu viel;

Gib deinem Wunsche Maß und Grenze,

Und dir entgegen kommt das Ziel.


Wie dumpfes Unkraut laß vermodern,

Was in dir noch des Glaubens ist:

Du hättest doppelt einzufodern

Des Lebens Glück, weil du es bist.


Das Glück, kein Reiter wird's erjagen,

Es ist nicht dort, es ist nicht hier;

Lern' überwinden, lern' entsagen,

Und ungeahnt erblüht es dir.


Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 20, München 1959–1975, S. 23.
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