Zweite Szene

[432] Heerstraße in der Gegend von Wavre.

Die preußische Armee auf dem Rückzug. Blücher, eine lange irdene Pfeife rauchend, Gneisenau neben ihm, im Hintergrunde zu Pferde auf einem Hügel. Linie und Landwehr, hin und wieder in Schwadrone oder Kompanien geordnet, meistens aber aufgelöst, reiten und marschieren durcheinander. Artilleriezüge und Fuhrwerke jeder Art darunter. Auf den Kanonen und Wagen liegen und sitzen Verwundete und Gesunde. Jeden Augenblick stürzen Marode. Aus der Ferne ununterbrochener Kanonendonner. Alles eilt vorwärts.

Es regnet.


DER TRAINKNECHT EINER KANONE zu seinen Pferden. Hot – ha! – Fritz, hot – links liegt ein Verwundeter – Hans, ha – – rechts ein freiwilliger Jäger mit einem Hemde, so fein, daß einem das Herz weh tut, darüber zu fahren.

DER BERLINER FREIWILLIGE. Dieses ist schrecklich erhaben – Ob mein Wasserpolacke tot ist?

DER OSTPREUSSISCHE FELDWEBEL. He, Berliner – wie gehts?

BERLINER. Sieh, der Herr Feldwebel – leben Sie noch? – Es schmerzt mir vor Freude.[432]

FELDWEBEL. Auch immer frische Courage?

BERLINER. Courage! Weiter nichts? An die hab ich mir bald gewöhnt. Es sind mich gestern tausend Kugeln um den Kopf geflogen, und keine traf mir. Geht das so fort, so bin ich bald gar nicht mehr vor mich bange.

FELDWEBEL. Das ist mir lieb – Adieu –

BERLINER. Herr Feldwebel –

FELDWEBEL. Nun?

BERLINER. Sie steht die große Nase, die Sie haben, sehr gut – – Wahrhaftig, ich möcht Ihnen damit auf dem Brandenburger Tore sehen, statt die Siegsgöttin, so lange sie noch in Paris ist – Aber, Herr Feldwebel, ich muß Sie doch an etwas erinnern – Die deutsche Sprache, wie ich sie bei Herrn Professor Heinsius gelernt, verstehn Sie nicht im mindesten. Es heißt nicht wie Sie sagen: »es ist mir lieb« sondern »es ist mich lieb.«

FELDWEBEL. Weshalb?

BERLINER. Deshalb, Herr Feldwebel – – – Nämlich: sagen Sie nicht: »mich wurde die Kuh gestohlen?« – He?

FELDWEBEL. Ich sage so ohngefähr.

BERLINER. Also? Verstehn Sie? – »Mich wurde die Kuh gestohlen« und »mich ist es lieb« – Das ist tout égal.

FELDWEBEL. Möglich –


Geht weiter.


BERLINER. Daß diese arme Würmer aus die Provinz durchaus nicht das Deutsche richtig sprechen lernen, oft gar zweifeln, daß in diese Hinsicht nichts über die Residenzer geht!


Feindliche Granaten und Haubitzen fallen, einige dicht neben dem Berliner. Er springt zurück.


Daß dir der Donner! – Ganz gesund ists hier nicht! – – Was hilfts aber! Ich bin im Tumult, und kann nicht hinaus – Und am Ende sind die Franzosen hinter die Königsmauer schlimmer als die hinter uns – Ephrim! Ephrim! Was läufst du?

EPHRAIM. Ferdinand, su meine Kumpanie –

BERLINER. Die ist weit voraus.

EPHRAIM. Weit voraus? – O wär ich dann doch so eher bei sie!

BERLINER. Ephrim! Hast einen Schuh im Dreck stecken lassen.

EPHRAIM. Laß ihn stecken, obgleich er kostet anderthalb Taler – Ach, halte mir nicht auf, laß mir vorwärts, mein Jugendfreund![433]

BERLINER. Wir gehen ja vorwärts! – Wie kommt es, Ephrim, daß du deinen Namen wieder kennst? Vor zwei Jahre in Berlin sahst du dir bei dem »Ephrim« nicht um, – »Ibrahim, Ibrahim« hieß es bei alle deine Bekannte, Mutter, Schwester und Bruder.

EPHRAIM. Steckte der liebe Gott hier, er würde viel fragen, wie er hieße, sondern er nähme die Flügel des Sturmwindes und flöge vor die Geschosse davon wie ein Lämmergeier.

BERLINER. Spielt der kleine Moses auch noch immer »auf die Fleit?«, und hören eure »Leit« noch immer »su« mit offnem Maul und harten Ohren?

EPHRAIM. Wie kann ich hier wissen, was meiner Schwester Kind tut in die Hauptstadt?


Kartätschenschüsse schmettern in das flüchtige Heer.


Au wai, was ist alles Gold gegen einen Kartätschenschuß?

BERLINER. Ephrim lauf doch nicht so – – Bist hungrig, Ephrim?

EPHRAIM. Ich bin es, ich bin es!

BERLINER. Ephrim, als wir noch auf die Schule gingen, betrogst du mir im Spiel um fünf Münzgroschen – Als ich sie nicht bezahlen wollte, sagtest du es meinem Vater, und ich bekam Prügel ärger als ein junger Gott.

EPHRAIM. Das ist nicht wahr, ist nicht wahr – irrst dir – eure Magd, eure Magd, die Lotte, hat es gesagt an deinen Vater – Sie hatte belauscht unser Spiel – Nie gestand ich, daß ich deinem Vater gesagt hätte von die Sache.

BERLINER. Daß du dieses nicht gestanden hast, Ephrim, glaub ich dich aufs Wort – Willst essen, Ephrim?

EPHRAIM. Ja, ja, ja –

BERLINER. So siehe zu, wie du etwas bekommst, denn dieses Stück Rindfleisch –

EPHRAIM. Ist gut, ist gut – Her damit!

BERLINER. Ich will es lieber selbst essen, denn es ist nicht kauscher, Ephrim – es könnte dir um Vater Abrahams alten Schoß bringen und den gönn ich dich allzusehr –

EPHRAIM. Schweinehund, ich bin wohl ein Jude –

BERLINER. Nicht ganz, nicht ganz – Dein blondes Haar verrät einen Christen, der zwischen deinem Vater und deine Mutter – na, Ephrim, du kennst ja die musikalischen Intermezzos aus die Visiten bei Mauschels kleinen Konzerten –[434]

EPHRAIM. Du Hund, wenn ich auch bin ein Jude, bin ich doch auch ein Bürger und ein Berliner Freiwilliger wie du – da!


Er gibt dem Berliner eine gewaltige Ohrfeige. Der Berliner will sie ihm grade wiedergeben, als eine Kanonenkugel dem Ephraim den Kopf abreißt.


BERLINER stürzt zur Seite. Ah, wie furchtbar rächt mir das Geschick! Sich wieder aufrichtend. Ephrim, warst doch ein guter Kerl – Bist ja tot! –


Die verfolgenden Franzosen beschießen die preußische Armee heftiger und die Flüchtigen suchen sich rascher vorwärts zu drängen. Blücher und Gneisenau sprengen vor.


GNEISENAU. Halt!


Viele Soldaten eilen ohngeachtet dieses Kommandos weiter.


Steht, sag ich, steht – Wer den Fuß rührt, eine Waffe wegwirft, wird auf der Stelle erschossen!


Die Armee steht.


BLÜCHER. Kerle, seid ihr furchtsamer als mein Gaul? Er bäumt sich vor Lust, da er Kanonen hört, und ihr lauft krummen Buckels davon?


Französische Kugeln fallen dichter und dichter.


GNEISENAU. Feldherr, das Gehölz da – es nistet sich feindliche Artillerie hinein –

BLÜCHER. So soll die unsrige sich nach ihr umgucken – Sie hat ohnehin mit ihren zerbrochenen Rädern Zeit genug.

BERLINER. Der Blücher ist göttlich!

BLÜCHER. Nun, Kanoniere, losgebrannt! – – Ich will mittlerweile sehen, ob ich dem Volk im Holze nicht einen Haufen Jäger unserer Arrièregarde in den Rücken werfe. – Du, Berliner –

BERLINER. Wie, Herr Feldmarschall, Sie kennen mir?

BLÜCHER. Ich sah dich vorgestern im Biwak – Halt einige Augenblicke meine Pfeife in Brand.

BERLINER. Nur einige Augenblicke? Viele Jahrtausende, wenn Sie befehlen.

BLÜCHER. Gneisenau, ich bin gleich zurück.


Jagt fort.


GNEISENAU. Meine Herren Offiziere – Eifriger, eifriger! – Schneller, besser die Truppen geordnet – Unsre Leute sind tüchtig, stets so brav als ihre Anführer. Vernichtete dieser Rückzug irgendeine Kompanie, die Schande fiele lediglich[435] auf ihren Hauptmann.

BLÜCHER wieder heransprengend. Höre zu, Gneisenau – Die Jäger machen sich schon mit »Piff« und »Paff« in das Gebüsch –

GNEISENAU. Die Kanoniere hier waren auch nicht faul –

BLÜCHER. Wahrhaftig nicht, sie haben den »Qui vive's« so geantwortet, daß dieselben umkehren und die Schnauze halten, – unser Rückzug bleibt eine Stunde lang ungestört. – Meine Pfeife!

BERLINER. Hier, Herr Feldmarschall! – – Und darf ich bitten?

BLÜCHER. Ja.

BERLINER. Lassen Sie mir zu die freiwilligen Jäger, die da dicht mit dem Feinde scharmutzieren. Seit die Zeit, daß ich aus Ihre Pfeife rauchte, ists mich, als hätt ich mir an einem Vulkan vollgesogen, wie ein unmündiges Kind, und ich krepiere vor Schlachtwut, – denn außerdem daß mir dieses Rauchen begeistert hat, ists zweitens klarer als ein reines Bierglas bei Wisotzky, daß mir hier die Franzosen unvermuteter und eher treffen, als wenn ich die Halunken in das Gesicht sehe, ihre mörderische Bewegungen observiere, mir hinter einen Baum stelle, und, selbst ziemlich gesichert, sie zuerst totzuschießen versuche.

BLÜCHER. Du bist ein klug-braver Kerl. Mache dich sogleich zu den freiwilligen Jägern.

BERLINER. Dann, Herr Feldmarschall, brechen Sie ein Endchen von Ihre Pfeife, und verehren Sie es mich!

BLÜCHER. Wozu?

BERLINER. Zum Andenken, und dann auch, um mir bei die Jäger, da ich eine andere Uniform trage als sie, damit zu legitimieren.

BLÜCHER. Da hast du es, toller Patron.

BERLINER. Sehr gut gesagt, sehr schön, wenn ich auch am Inhalt des Ausdruckes zu zweifeln wage – Herr Feldmarschall, Sie sollen von mir sehr viel hören, oder schlimmstens doch gar nichts.


Ab.


GNEISENAU. Feldmarschall, rechts Musik – jetzt der alte Dessauer – da »Uso voran« – und nun wieder ein neuer Walzer!

BLÜCHER. Gott sei gelobt, also endlich Bülow mit den Pommern![436] Reit ihm entgegen, und lies ihm wegen seines ordnungswidrigen Ausbleibens die Leviten.

GNEISENAU. Was helfen die bei ihm? – Er wiegt sich in den Steigbügeln, sieht sich in der Gegend um, und läßt die Vorwürfe zum einen Ohr herein, zum andren hinaus.

BLÜCHER. Freilich, so tut er – Aber, bei Gott, der leichte Sinn, welcher bei jedem Subalternen der Todesstrafe wert wäre, ist nicht strafbar bei dem Helden von Dennewitz. Vielleicht rettete er jüngst mit ihm Deutschland. Als wir 1813 noch immer zweifelten, den Korsen, sobald er uns persönlich gegenüberstand, anzugreifen, rief er nichts als: »hole der Kuckuck das Zaudern! drauf los! den Versuch gewagt! ihr sollt sehen, er ist einer Mutter Sohn wie wir!«


Gneisenau reitet zu Bülow, welcher, zu Pferde, mit seinem Armeekorps unter Feldmusik in größter Ordnung in die preußischen Linien rückt.


BÜLOW. Guten Tag, lieber Gneisenau.

GNEISENAU. Bülow, des guten Tages bedürfen wir.

BÜLOW. Ihr seid abscheulich mitgenommen. – Was macht Blücher?

GNEISENAU. Dort hält er, gesund und frisch.

BÜLOW. Das freut mich. Er ist ein Degen, den weder Alter, Blut, noch Wetter blind oder rostig machen. – – Sapperment, wie ist eure Artillerie, Infanterie, Kavallerie in Wirrwarr! 'Ne wahre Höllenwirtschaft! – Und was von dort? Flintenschüsse? So nah habt ihr den Feind auf den Hacken?

GNEISENAU. Tirailleurgefechte –

BÜLOW. Meine Pommern machen bald aus den Gefechten wieder eine Schlacht. – Sieh einmal die Teufelskerle an: beschmutzt bis über das Ohr, aber Gesichter frisch und kernig, wie eben ausgeschältes Obst, und auf den Beinen munter, als ging es auf der Jakobsleiter zum Himmel – Ein Gichtbrüchiger wird bei dem Anblick gesund. – Will die alte Garde des Imperators Pommern fressen, bekommt sie harte Nüsse zu knacken.

GNEISENAU. Du hast gut reden – Unsere Korps sind seit zwei Tagen im Feuer – Deines sah noch keine französische Lunte.

BÜLOW. Im Feuer, Feuer – Feuer hätt euch bei diesem Unwetter erwärmen und erfreuen sollen. – Meine Leute prügeln sich noch, wer von ihnen zuerst Napoleons Mörser[437] erstürmt, sie zu Kochkesseln zu gebrauchen.

GNEISENAU. Wir wollen das abwarten. – Der Feldmarschall hat aber, wie ich dir im Ernst sage, im Sinn, dich vor eine Militärkommission zu stellen. Du mußtest gestern, der Order gemäß, bei Ligny sein, und konntest da sein, wenn auch später als dir befohlen. Die Schlacht hätte eine andere Wendung bekommen.

BÜLOW. Wahrhaftig, eine schöne andere Wendung! Abends, als ihr schon geschlagen wart, und uns in der ersten Fluchtwut angesteckt und mitgerissen hättet, wären wir eingetroffen, vom übermäßigen Marsch marode, und leeren Magens dazu. – Eh, ich hab erst Mann und Pferd sich sättigen, alles Tritt vor Tritt marschieren lassen, und da ist nun mein Korps, tüchtiger als je. – Der Feldmarschall achtet die Vernunft mehr als seine Orders, und somit bin ich entschuldigt.

GNEISENAU. Bilde den Vortrab des Heeres – Ziethen stößt mit der Masse der Reiterei gleich zu dir. Der Marsch geht über Wavre nach den Waldhöhen von Soignies.

BÜLOW. Gut, mein Freund.


Gneisenau ab.


Tambours, den Armeemarsch! – So! – – Und nun einen Kirchmeßwalzer, Hoboisten! – – Brave pommersche Jungen, ists nicht als wären wir auf einer Bauerhochzeit bei Pasewalk? Gibts etwas Lustigeres als einen Feldzug?


Er und die Pommern ziehen weiter.


GNEISENAU wieder neben Blücher. Feldmarschall, der Bülow spricht und denkt über sein spätes Eintreffen so wie ich vermutete –

BLÜCHER. Aber sein Korps?

GNEISENAU. Ist in einem herrlichen Zustande.

BLÜCHER. Das ist die Hauptsache, und ich nehm ihm sein gestriges Ausbleiben nicht übel.


Zu dem Heere.


Kameraden, gestern sind wir mordmäßig geschlagen – Tröstet euch, und schlagt die Franzosen morgen mordmäßiger wieder. – Die Engländer warten auf uns vor dem Walde von Soignies. Kommen wir bei ihnen nicht zeitig an, so sind sie verloren, kommen wir zeitig, so helfen wir ihnen mitgewinnen. – Also, dreist in diesen Dreck getreten, wir treten so früher auf die gebohnten Dielen[438] des Louvre – – – Hölle, was für Physiognomien sitzen ganz behaglich in ihren großen Halstüchern auf jenen Feldwägen?

GNEISENAU. Feldchirurgen.

BLÜCHER. Herunter mit den Balbiergesellen, in den Kugelregen mit dem Volk, daß es dort die Verwundeten verbindet, und hier ihnen Platz macht – – Ein paar gute Schuster mit tüchtigen Gesellen, wären dem Heere nötiger als dieses ganze in Eil aufgeraffte Feldscherergesindel.

EIN HERANSPRENGENDER ADJUTANT. Die Franzosen drängen sich näher und näher in unsren Rücken –

BLÜCHER. Nur nicht allzu bestürzt, – sie können uns ja desto eher in – – Melden Sie so etwas der Arrièregarde. Der Sieg liegt vor uns – Dorthin!


Alle rücken weiter.


Quelle:
Christian Dietrich Grabbe: Werke und Briefe. Band 2, Emsdetten 1960–1970, S. 432-439.
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