Linth

[586] Linth, der Oberlauf der Limmat (s. d.). Früher mündete sie nicht in den Walensee selbst, sondern in dessen trägen Abfluß Maag, dem sie all ihren Schlamm und ihr Geschiebe zuführte. Dadurch erhöhte sich das Bett der L. immer mehr, so daß der Abfluß der Gewässer gehindert und die Gegend von Wesen ganz unter Wasser gesetzt wurde. Die L.-Maag irrte in Schlangenwindungen weiter und verwandelte die Gegend weithin in Sumpf. Der notwendige Kanalbau wurde auf Grund der Vorarbeiten von Joh. Konrad Escher aus Zürich 1807 begonnen. Zunächst sollte die L. in den Walensee geleitet, dann aber auch die Maag-L. bis in den Zürichsee tiefer gelegt, in gerade Richtung gebracht und durch starke Dämme gesichert werden. Der Molliser oder Escher-Kanal, 8. Mai 1811 vollendet, ist 6,17 km lang und führt die gefährlichen Geschiebe in den Walensee; der Linthkanal ist 20,15 km lang und verbindet den Walensee mit dem obern Zürichsee. Es wurden 10,000 Hektar Land gewonnen; die Kosten beliefen sich auf 1,400,000 Frank. In Anerkennung der großen Verdienste Eschers verlieh der Große Rat von Zürich ihm und seinen Nachkommen den Namenszusatz »von der Linth« (s. Escher von der Linth). Am linken Ufer des Linthkanals liegt die Linthkolonie, seit 1819 eine landwirtschaftliche Armenschule. – Am 25. und 26. Sept. 1799 kämpften 12,000 Franzosen unter Soult, welche die L. forcierten, gegen 11,000 Österreicher unter Hotze, der bei Schännis fiel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 586.
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