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[307] Mittwoch.
Liebstes Weibchen!
Ich hoffe Du wirst mein Schreiben richtig erhalten haben; – ein Bischen muß ich Dich auszanken, Liebe! – wenn es schon nicht möglich ist, daß Du ein Schreiben von mir erhalten kannst, so könntest Du doch schreiben, muß es denn nur Antwort seyn? – ich erwartete schon ganz gewis einen Brief von meinem lieben Weibchen – doch ich betrog mich leider – bringe es aber ein, das rathe ich Dir sonst verzeihe ich Dir in meinem Leben nicht mehr – gestern war ich in dem zweyten Theil von der Cosa rara1 – gefällt mir aber nicht so gut wie die Antons2. – Wenn Du Samstag herein kömmst, so kannst Du auch noch den halben Sonntag hierin bleiben – wir sind auf die Schwechat3 zu einem Amt und zu Mittage eingeladen – adjeu – gieb acht auf Deine Gesundheit, –apropos – N. N. (Du weißt wen ich meine) ist ein Hundsfott – erstens thut er mir so schön ins Gesicht und schmält aber öffentlich über den Figaro – und hat mich hier entsetzlich wegen der bewußten Sachen ausgerichtet – ich weiß es gewis –
Dein Dich von Herzen
liebender Gatte
Mozart.
1 Singspiel von B. Schack (1758–1826).
2 »Der dumme Gärtner oder die beiden Antons«, Singspiel von B. Schack.
3 Wo die Familie Eybler wohnte.