10. [265] Familie: Ptiliidae.

(Trichopterygidae1).


Federflügler. Zwergkäfer. Fächerflügler. Unsere kleinsten Käferchen, welche leicht kenntlich sind an den haardünnen, lang bewimperten MGld. der F.u. undeutlich gegliederten Tr., dann an den federartig gebildeten UFl.2.

Die winzigen Larven sind linear, ohne Ocellen, mit 4gliederigen F., oft mit einem AnhangGld am 2. Gld.; OL. deutlich, KfTs. 3gliederig, die Cerci 1gliederig, an der Spitze mit einigen Wimperborsten besetzt, die Tr. klauenförmig, 1gliederig. Die Puppen haben an ihrer Hlb.Spitze die letzte Larvenhaut befestigt.


Man findet die Vertreter dieser Familie meist in Anzahl unter faulenden Pflanzenstoffen, unter feuchtem Laub, im Dünger, unter modernden Baumrinden u. auch einzelne Arten bei Ameisen. Sie ernähren sich, nach Flach, von Pilzsporen. Ihre Bewegungen sind schnell, stoss- oder ruckweise nach vorwärts gerichtet.


Uebersicht der Gattungen:


1'' Fld. an der Spitze gemeinschaftlich abgerundet, den Hlb. bedeckend, höchstens das Pygidium bleibt vorgestreckt (Ptiliini).

2'' Körper gewölbt, oben stark glänzend, nicht oder weitläufig punktiert, Hsch. ohne Längsfurchen. S. des Hsch. meistens furchenartig gerandet.

3'' Basis des Hsch. doppelbuchtig, die Mitte desselben über dem Sch. gerundet vorgezogen, die HWinkel nach hinten leicht verlängert. Körper oval, stark u. ziemlich dicht punktiert u. behaart

1. Nossidium Er.

3' Basis des Hsch. in der Mitte gerade, die HWinkel selten etwas nach hinten verlängert, Scheibe vor der Basis meist mit einzelnen Punktgrübchen. Körper länglich, Fld. eiförmig, vor der Mitte am breitesten. OS. nicht oder nur sehr spärlich punktiert u. behaart

2. Ptenidium Er.

2' Körper ziemlich flach, dicht punktiert u. fein behaart, OS. am Grunde mit mikroskopischer Chagrinierung u. deshalb mit mehr weniger matter OS., [265] selten ist letztere glänzend, dann hat aber der Hsch. wenigstens eine M.- oder SFurche. S. des Hsch. nur äusserst fein, oft kaum erkennbar gerandet.

4'' Hsch. ausser der Punktur mit 1–3 Längsfurchen, oder mit einem Grübchen vor der Basis.

5'' Körper stark glänzend, am Grunde ohne deutliche Chagrinierung. 6'' Hsch. ohne MFurche, aber jederseits hinten ein nach vorne konvergierendes Längsstrichel

3. Micridium Motsch.

6' Hsch. mit tiefer, fast vollständiger M.- u. jederseits daneben mit einer nach vorne stark verkürzten Diskalfurche

4. Millidium Matth.

5' Körper oben gedrängt punktuliert, am Grunde chagriniert u. kaum oder wenig glänzend.

7'' Hsch. mit sehr feiner MFurche, diese vor der Basis grübchenförmig vertieft.

6. Oligella Motsch.

7' Hsch. mit 3 Längsfurchen, die seitlichen nach vorne stärker verkürzt, oder nur mit feiner MFurche

5. Ptilium Er.

4' Hsch. ausser der feinen Punktur ohne weitere Skulptur.

8'' S. des Hsch. an der Basis ausgeschweift u. stark verengt, die Basis viel schmäler als der VR.

7. Actidium Matth.

8' S. des Hsch. an der Basis oft etwas verengt, aber nicht deutlich ausgeschweift, die Basis so breit als der VR. (Hsch. querviereckig mit verrundeten oder abgestumpften Winkeln.)

9'' Hsch. in oder vor der Mitte am breitesten, Basis nur an den S. schwach gerandet. Pygidium in der Mitte des HR. in ein scharfes Zähnchen ausgezogen

8. Ptiliolum Flach.

9' Hsch. vor der Basis am breitesten, nach vorne deutlicher verengt. Basis durch eine feine Querfurche ziemlich breit gerandet. Spitze des Pygidiums mit 2 kleinen Zähnchen

9. Euryptilium Matth.

1' Fld. am Ende abgestutzt, die letzten 2–3 Dorsalsegmente im Leben unbedeckt, nach dem Tode oft bis auf das Pygidium eingezogen (Acrotrichini).

10'' Hsch. zur Basis viel stärker verengt als zur Spitze. Körper mehr weniger gelb, niedergedrückt, oft ohne Augen; Fld. ziemlich stark verkürzt.

10. Ptinella Motsch.

10' Hsch. zur Basis nicht stärker verengt als zur Spitze. Körper weniger abgeflacht, K. stets mit Augen.

11'' Hsch. so breit als die Fld., an der Basis gerade abgestutzt, die höchstens rechteckigen HWinkel nicht die Basis der Fld. umfassend, oder nur undeutlich nach hinten vorgezogen. Körper gleichbreit.

12'' Hsch. hinter der Mitte am breitesten, mit stark abgestumpften HWinkeln

11. Pteryx Matth.

12' Hsch. in oder dicht vor der Mitte am breitesten, mit scharfwinkligen HEcken.

13'' OS. mit äusserst feiner u. dichter Punktur, wenig glänzend, fast matt.

14'' Die HWinkel des Hsch. sind wenig scharf u. nicht nach hinten gezogen. Die MGld. der F. sind wenig länger als breit.

12. Nephanes Thoms.

14' Die HWinkel des Hsch. sind scharfwinkelig, fast etwas spitzig u. ein wenig nach hinten gezogen, Hsch. an der Basis merklich eingezogen, die MGld. der F. länglich gestreckt

13. Micrus Matth.

13' OS. glänzend u. mässig dicht u. stark punktiert. Die scharf rechtwinkeligen HEcken des Hsch. ein wenig nach hinten gezogen

14. Baeocrara Thoms.

11' Hsch. mindestens so breit als die Fld., an der Basis am breitesten, nach vorne mehr weniger gerundet verengt, die spitzigen HWinkel nach hinten ausgezogen u. die Basis der Fld. umfassend.

15. Acrotrichis Motsch.

Fußnoten

1 Der Name Trichopteryx ist bereits im Jahre 1816 von Hübner für eine Lepidopteren-Gattung vergeben.


2 Wenn man die Tierchen in einem Gläschen durch trockene Hitze tötet, so strecken sie die Fl. aus, da sie entfliehen wollen, u. bleiben diese frei sichtbar.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909.
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