Hardenberg [3]

[32] Hardenberg, Albrecht, geb. 1510 zu Hardenberg in den Niederlanden, hieß eigentlich Rizäus, studirte erst in dem Kloster Aduwert, dann seit 1530 in Löwen Theologie, fühlte sich früh von der evangelischen Lehre angezogen, verließ deshalb 1538 Löwen, ging nach Frankfurt u. dann nach Mainz; 1539 nach Löwen zurückgekehrt wurde er als Ketzer verfolgt u. rettete sich in das Kloster Aduwert, wo er eine Lehrerstelle erhielt; 1543 ging er nach Wittenberg, wo er Luthers u. Melanchthons Freundschaft erwarb, wurde 1544 Hofprediger beim Kurfürsten von Köln in Speier, 1546 Prediger in Einbeck, 1547 Feldprediger des Grafen Christoph von Oldenburg u. dann Prediger am Dom in Brenien. Hier wurde er Vertreter der milderen Ansicht Melanchthons in der Abendmahlslehre, daher nebst dem Bürgermeister Daniel von Büren der Repräsentant der Kryptocalvinisten in Norddeutschland. Gegen ihn kämpften bes. Timann u. Heßhus, u. die ultralutherische Partei brachte die Sache an den Kreisconvent von Niedersachsen, nach dessen Schluß von 8. Febr. 1561 H. seines Dienstes entsetzt wurde. Er lebte nun erst im Kloster Rastede, wurde 1565 Prediger zu Sengwarden in der Herrschaft Knyphausen, 1567 Superintendent in Emden u. st. hier 18. März 1574. Vgl. Gerdes, Hist. motuum eccles. in civitate Bremensi tempore A. Hardenbergii suscitatorum, Grön. 1756.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 32.
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