Heiligkeit

1. Dichte heiligkeit ist zweifeltige bossheit.Henisch, 465, 51.

Holl.: Heiligheed ligt niet in den schijn. (Harrebomée, I, 298.)


[471] 2. Heiligkeit ist nicht erblich.

Die Russen: Der Heiligen Plätze vererben sich leichter als ihre Heiligkeit.


3. Heiligkeit und Glaube sind gut für die Unterthanen, die Fürsten mögen sein wie sie wollen.Heuseler, 431.

Luther in der Auslegung von 1 Mos. Kap. 34. Er bekämpft die obige Ansicht und schliesst mit den Worten: »Ja, ich will dir wol ein anders sagen«, je grösser du bist, je mehr du dich demüthigen sollst, dass du mit Tugend und guten Exempeln ändern vorgehen mögest.

Lat.: Sanctitas, pietas, fides privata bona sunt; reges, quo libet, eant. (Heuseler, 431.)


*4. Seine Heiligkeit ist nur von Wasserfarbe. Parömiakon, 2478.

Ist unecht, hält nicht die Probe.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 471-472.
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