1. Drei W erfreuen die Lebenskraft: Weib , Wein und Wissenschaft . »In meinem Abc befindet sich ein dreifach W. Das erste W ist Wissenschaft , die thätig wirkt in Blut und Saft , die Hirn und Herz mit Kraft durchdringt und Trost in ...
1. Alte Wahr gilt nichts. – Lehmann, 6, 7. Schwed. : Gamla waror gjälla intet mycket. ( Grubb, 244. ) 2. Alze frinj Wôr gît nit af. ( Siebenbürg.-sächs. ) – Schuster , 346. 3. An böser wahr ist nichts zu gewinnen. – Lehmann, 99, 31; Eyering, II, 497 ...
* Wenn he wach ward, so döggt he nich. – Eichwald, 2004; Schlingmann, 1424. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Besser wach bleiben, als schreckhaft träumen. – Merx, 242.
1. Je besser die Wachen , je sicherer das Heer . 2. Ohne Wache ist die beste Festung eine verlorene Sache . Dän. : Vagt er leirens og festningens liv. ( Prov. dan., 559. ) *3. Dass dich die Wache nicht kriegt. – Klix, 124. *4. Dem will ...
1. Da 's lange wachten, man quad fasten. 2. Es wachen nicht alle, welche die Augen offen halten. – Nass . Schulbl., XII, 5. 3. Mit wachen und wagen kann man das Glück erjagen. – Simrock, 11096; Braun, I, 4858. 4. Mit wachen und ...
Der Wachende hat (behält) Recht . Frz. : A qui veille, tout se révèle. ( Cahier, 1762. )
1. Vor dem Wachholder soll man das Knie beugen und vor dem Hollunder den Hut abziehen. – Sailer, 292. *2. Das muss man (oder: wird man nicht) mit Wachholder vertreiben. Von unreiner Luft , eigentlich und uneigentlich, Aergerniss u.s.w. [Zusätze und ...
Nicht aus allen Wachholderbeeren wird Branntwein gepresst. – Altmann V. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Ich esse Wachholderbeer blau mit Jesu Kreuz zur Schau; ich esse Preisselbeer roth mit Jesu Pein und Tod. Rothen und blauen Waldfrüchten wird magische Wirkung beigelegt; daher der ...
1. Das wachs muss mann wol beren, so lasst es sich formieren vnd zur kertzen machen. – Franck, II, 104 b . 2. Der muss viel Wachs haben, der unsern Herrgott eine Nase drehen will. Holl. : Gij moest veel was hebben, zondt gij ...
* Da hast du etwas, damit dir der Wachs nicht vergeht. In der Niederlausitz zu Kindern, die von einer Speise , einer Leckerei gern etwas haben wollen. Es scheint die Meinung zu Grunde zu liegen, die unbefriedigte Sehnsucht der Kinder könne ihrer körperlichen ...
Die (rothbäckige) Wachsbirne kennt ihre Muhme , die Holzbirne nicht. ( Wend. Lausitz. )
1. Das eine wächst, das andere fällt. Schwed. : Det ena wäxer til, det andra faller af. ( Grubb, 27. ) 2. Es Wachsen nicht alle tag Leut, die wohl regieren vnd wol lehren. – Lehmann, 674, 178. 3. Es wachsen nicht alle Tage Bäume ...
Wer einen Wachskopf hat, muss nicht in die Sonne gehen.
*1. Er hat ihm etwas ins Wächslein gedrückt. – Eiselein, 624. *2. Ich habe ihr etwas ins Wächslein gedrückt, das hält. – Eiselein, 624. Es war und ist theilweise in der katholischen Kirche noch üblich, dass man Geldstücke als Opfer oder Geschenke für ...
* Es ist ein Waxschmelzer. (S. Lateinschmelzer.) – Sutermeister, 121.
Der muss ein guter Wachszieher sein, der unserm Herrgott eine wächserne Nase drehen will. (S. ⇒ Kerzenmacher .) Lat. : Multa, Deum qui vult fallere, scibit homo. ( Binder II, 1912; Seybold, 634. )
* He is so wacht (munter) as 'ne Ilk ( Iltis ). – Globus, VIII.
1. Alt wachteln sind böss zu fahen. – Franck, I, 81 b; Gruter, I, 4; Eyering, I, 60; Petri, II, 12; Chaos, 145; Egenolff, 340 b; Simrock, 11097. 2. Besser eine Wachtel ist am Spiess , als warten auf Gäns ', die ungewiss. – Eiselein ...
* Es ist ein Wachtelbein des Teufels . – Eiselein, 624. Eine Lockpfeife , die man aus Schenkelbeinen der Gans macht, um Meisen und Wachteln zu fangen, also keineswegs ein Bein von der Wachtel damit gemeint.
* Bäkdeväk, bäkdeväk, sôt der Wôchtelkinenk. ( Siebenbürg.-sächs. ) – Schuster , 892.
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